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„Lage, Lage, Lage“ – sind das tatsächlich die 3 wichtigsten Kriterien beim Immobilienkauf?

3. November 2019

Bis vor wenigen Jahren wurde die Lage einer Immobilie als wichtigstes Auswahlkriterium genannt. Je besser die Lage, umso positiver wurde das Wertentwicklungspotenzial der Immobilie eingeschätzt. Doch ganz so einfach ist es mittlerweile leider nicht mehr. Beim Kauf einer Immobilie sowohl zur Kapitalanlage als auch für die Eigennutzung sind weitere Kriterien wichtig, damit sich der Kauf nicht schon in ein paar Jahren als Fehlinvestition herausstellt.

Je nachdem, ob eine Wohnimmobilie zur Eigennutzung oder zur Vermietung, oder aber eine Gewerbeimmobilie gekauft werden soll, müssen neben der Lage unterschiedliche Faktoren bewertet werden. So gelten bei einer Wohnimmobilie oder bei einem Mikroappartement, das an Studierende vermietet werden soll weitere Kriterien. Der Standort sollte eine gute Infrastruktur zur Versorgung mit den Dingen des täglichen Lebens und zur Gestaltung der Freizeit bieten. Die Verkehrsanbindung mit dem öffentlichen Nahverkehr sollte gut sein und viele zukunftsfähige Unternehmen als potenzielle Arbeitgeber sollten in der Nähe angesiedelt sein.

Bei einer Immobilie für das betreute Wohnen oder bei einer Pflegeimmobilie ist wiederum wichtig, dass Geschäfte des täglichen Bedarfs fußläufig gut zu erreichen sind.

Bei einer Büro- oder Einzelhandelsimmobilie zählt eher, wie gut sie für Lieferanten, Mitarbeiter*innen und Kund*innen zu erreichen ist, ob genügend Parkmöglichkeiten vorhanden sind, oder ob die Zielgruppe von Einzelhandelsunternehmen im Objekt in der Nähe wohnt.

Last but not least sollte auch der Kaufpreis angemessen sein. In der aktuellen Situation steht einer großen Nachfrage nach attraktiven Immobilien ein kleines Angebot gegenüber, so dass sich die Preisvorstellung der Verkäufer*innen häufig nicht mit denen der potenziellen Käufer*innen deckt. Dennoch sind viele Kaufinteressent*innen bereit, überhöhte Preise zu akzeptieren um endlich eine Immobilie ihr eigen nennen zu können. Vergessen wird häufig auch, dass nicht unbeträchtliche Beträge als Erwerbsnebenkosten (Grunderwerbsteuer, Kosten für Makler*innen, Notar*innen und Gerichtskosten) zusätzlich aufzubringen sind.

Fazit: Qualität, Zukunftsfähigkeit und Werthaltigkeit einer Immobilie können nur über eine Gesamtbetrachtung von Standort, konkreter Lage am Standort, geplanter bzw. möglicher Nutzung sowie Preis und Zustand des Kaufobjektes bewertet werden.